Akupunktur in Geburtshilfe und Frauenheilkunde - eine sinnvolle Ergänzung
In den siebziger Jahren des 20.Jahrhunderts wurde die Traditionell Chinesische Medizin auch im westlichen Europa einer größeren Zahl von Menschen bekannt. Spektakuläre Behandlungen - wie die erste Operation in Österreich unter ausschließlicher Betäubung durch Akupunkturanalgesie - haben die Akupunktur bekannt gemacht. Inzwischen ist der Wert der Akupunktur in vielen Bereichen anerkannt und sie gehört zu den etablierten Methoden der Behandlung bei: Atemwegserkrankungen, Schmerzzuständen des Bewegungsapparates, Nervenschmerzen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Erkrankungen. Auch die Krankenkassen haben den Wert der Akupunktur zum Teil schon erkannt und sie in ihren Leistungskatalog aufgenommen. Die Behandlung von Erkrankungen und Problemen aus dem Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe erfährt eine wachsende Bedeutung, überhaupt dort, wo die Schulmedizin mit ihren Mitteln keine ausreichende Linderung erzeugen kann, oder wo medikamentöse Behandlung - wie z.B. in der Schwangerschaft - besser vermieden werden sollten. Im folgenden einige Beispiele: Viele Frauen werden in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft von Übelkeit geplagt, die mitunter so belastend sein kann, daß medizinische Hilfe notwendig ist. Akupressur (Druck auf Akupunkturpunkte) oder Akupunktur (Stechen von Punkten) kann hier Abhilfe schaffen. Auch das in der Schwangerschaft häufige Sodbrennen kann auf ähnliche Weise mit Akupressur oder Akupunktur behandelt werden. Sehr oft ergeben sich gerade beim so lästigen Sodbrennen für die Patientinnen überraschende Erfolge. Auch Wirbelsäulen- und Beckenbeschwerden, welche durch die verstärkte Belastung des Band- und Bandscheibenapparates zurückzuführen sind, lassen sich effektiv behandeln. Die Vorbereitung auf die Geburt kann mit Akupunktur unterstützt werden. Es ist bereits aus Studien bekannt, daß Frauen mit Akupunkturvorbereitung statistisch gesehen eine kürzere Geburt haben als Frauen ohne Vorbereitung. Manche Überlieferungen aus der Traditionell Chinesischen Medizin müssen aber auch als Märchen klassifiziert werden: immer wieder wird nämlich behauptet, dass Steißlagen durch Akupunktur gedreht werden können. Aus der persönlichen therapeutischen Erfahrung ist bekannt, dass das nicht funktioniert, auch eine Studie der Universität Graz kam zu diesem Ergebnis. Im Bereich der Frauenleiden kann bei verschiedenen Zuständen - wenn schulmedizinische Mittel nicht zum Erfolg führen - eine Behandlung mit Akupunktur versucht werden: Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe), prämenstruelles Syndrom (Beschwerden und seelische Verstimmung vor der Menstruation), Zyklusstörungen. Auch Probleme im Zusammenhang mit den Wechseljahren, die "Reizblas" oder auch chronischer Schmerz oder Juckreiz im Genitalbereich gehören zu den Indikationen für die Akupunktur/Akupressur. Brustspannen oder Schmerzen in der Brust (soferne keine organische Ursache vorliegt) können gut beeinflußt werden.
Schmerzen nach Operationen oder Geburtsverletzungen (Dammriß, Dammschnitt) welche durch Narben - sogenannte "Störfelder" - verursacht sind, können durch Akupunktur oder Neuraltherapie geheilt werden.
Akupunktur ist eine Methode, die die Regulation der körpereigenen Energieströme fördert und die Selbstheilung des Körpers unterstützt. Der "Arzt im eigenen Körper" wird bei der Akupunktur aktiviert und das für die Gesundheit notwendige Gleichgewicht im Körper (und damit auch in der Seele) wiederhergestellt. Dem Arzt hilft die Anwendung der "Alternativmedizin" - wie z.B. der Akupunktur - um eine umfassende Betreuung seiner Patienten zu gewährleisten. Das Wissen einer Medizinischen Schule wie die der Chinesen in der Traditionell Chinesischen Medizin ist eine wertvolle Ergänzung zur Schulmedizin.
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